Schriften zur Musikgeschichte

 

 

INHALTE

Meine musikgeschichtlichen Veröffentlichungen sind quellennah und wurden durch die archivarische Praxis angestoßen.

1992 übernahm ich mehr als 5.000 Akten der – 1869 eröffneten – Berliner Hochschule für Musik, eines der bedeutendsten europäischen Konservatorien, ins Archiv. Von der Geschichte, die sich hier verbarg, war ich beeindruckt und arbeitete eine institutionsgeschichtliche Darstellung aus (Die Hochschule für Musik zu Berlin. Preußens Konservatorium zwischen romantischem Klassizismus und Neuer Musik, 2004). Sie zeichnet die Entwicklung von der Ära des „Geigerkönigs“ Joseph Joachim bis zur Erneuerung der zwanziger Jahre mit Franz Schreker und Paul Hindemith nach. Es folgte der Absturz infolge der nationalsozialistischen Machtübernahme.

Ein zweites, daran anknüpfendes Thema beschäftigte mich anschließend. Bei einem Trödler war ich - ebenfalls bereits 1992 - auf Briefe von Leo Kestenberg (1882–1962) gestoßen. Als Musikreferent im preußischen Kultusministerium gab er in der Weimarer Republik wichtige Impulse für eine weitreichende Musikreform zwischen „Volksbildung“ und Hochkultur. Im Rahmen von Gesammelten Schriften edierte ich ausgewählte Korrespondenzen (2010 und 2012). Sie waren durch das NS-bedingte Exil Kestenbergs und vieler seiner Briefpartnerinnen und -partner weltweit verstreut. Das Thema ließ mich auch danach nicht los: 2023 fasste ich meine Forschungen in der Monographie Menschenbildung durch Musik. Leo Kestenberg und Weimars Musikreform 1918-1932 (2023) zusammen.

Beide Darstellungen verstehen sich zugleich als Beiträge zur Berliner Musikgeschichte.

 

Gemeinsam mit meiner Kollegin Antje Kalcher edierte ich darüber hinaus 2007 die Autobiographie des Geigers und Violinpädagogen Max Rostal (1905–1991), dessen Nachlass ins Archiv gelangt war.

In Verbindung mit meiner Tätigkeit als Archivar übernahm ich zudem vielfältige Aufgaben als Herausgeber. Der Schwerpunkt lag auf musikgeschichtlichem Gebiet. Die Projekte, an denen ich mich beteiligte, befassten sich etwa mit Lehrer-Persönlichkeiten wie den Komponisten Friedrich Kiel (1821-1885) und Franz Schreker (1878-1934) sowie ihren Klassen oder mit dem Berliner Staats- und Domchor, der 2015 ein 550-jähriges Jubiläum beging. 

 

 

BIBLIOGRAFISCHE ANGABEN

 

I   Monografien

 

Dietmar Schenk: Menschenbildung durch Musik. Leo Kestenberg und Weimars Musikreform 1918–1932. München: edition text + kritik, 2023. 437 Seiten

- : Die Hochschule für Musik zu Berlin. Preußens Konservatorium zwischen romantischem Klassizismus und Neuer Musik, 1869–1932/33. Stuttgart: Franz Steiner, 2004 (Pallas Athene. Beiträge zur Universitäts- und Wissenschaftsgeschichte 8). 368 Seiten

 

II   Editionen

Leo Kestenberg: Briefwechsel

Erster Teil: Briefe von und an Adolf Kestenberg, Ferruccio Busoni, Georg Schünemann und Carl Heinrich Becker

Zweiter Teil: Briefe an und von Paul Bekker. Briefe aus der Prager und Tel Aviver Zeit,

hrsg. von Dietmar Schenk. 2 Bde. Freiburg im Breisgau: Rombach, 2010 und 2012 (Gesammelte Schriften, Band 3.1 und 3.2). 351 und 468 Seiten

 

 

 

 

 

 

 

Max Rostal: Violin-Schlüssel-Erlebnisse. Erinnerungen. Mit einem autobiografischen Text von Leo Rostal, hrsg. von Dietmar Schenk und Antje Kalcher.  Berlin: Ries & Erler, 2007. VIII, 194 Seiten

 

 

 

III   Schriftenreihe (Tätigkeit als Herausgeber)

Friedrich-Kiel-Forschungen.

Band 1 [Beiträge des 3. Friedrich-Kiel-Symposiums in Bad Laasphe, 4.–5. Juni 2004],

Band 2 [Beiträge des 4. Friedrich-Kiel-Symposiums an der Universität der Künste Berlin, 29.–30. Oktober 2010].

Band 3: Friedrich Kiel. Briefe und andere handschriftliche Mitteilungen 1841–1878, bearb. von Karen Krukowski.

Band 4: Friedrich Kiel. Briefe und andere handschriftliche Mitteilungen 1879–1885 / Weitere zeitgenössische Dokumente, bearb. von Karen Krukowski,

hrsg. von Peter Pfeil und Dietmar Schenk. 4 Bde. Sinzig: Studio · Verlag, 2008, 2011, 2013 und 2014. 190, 191, 191 und 169 Seiten

 

 

IV   Sammelbände (Tätigkeit als Herausgeber) 

 

Berliner Jungs singen – seit 550 Jahren. Von den fünf Singeknaben in der „Dhumkerke“ zum Staats- und Domchor Berlin, 1465–2015, hrsg. von Kai-Uwe Jirka und Dietmar Schenk. Bad Beeskow, Berlin: ortus musikverlag, 2015. 174 Seiten

 

Wohin geht der Flug? Zur Jugend“. Franz Schreker und seine Schüler in Berlin. Hildesheim, Zürich, New York: Olms, 2009, hrsg. von Markus Böggemann und Dietmar Schenk. 162 Seiten

 

Leo Kestenberg – Musikpädagoge und Musikpolitiker in Berlin, Prag und Tel Aviv, hrsg. von Susanne Fontaine, Ulrich Mahlert, Dietmar Schenk und Theda Weber-Lucks. Freiburg im Breisgau: Rombach, 2008. 348 Seiten

 

Franz Schrekers Schüler in Berlin. Biographische Beiträge und Dokumente, hrsg. von Dietmar Schenk, Markus Böggemann und Rainer Cadenbach. Berlin: Universität der Künste, 2005 (Schriften aus dem Archiv der Universität der Künste Berlin, Band 8). 175 Seiten

 

Justus Hermann Wetzel – Komponist, Schriftsteller, Lehrer, hrsg. von Nancy Rudloff [Tanneberger], Klaus Martin Kopitz und Dietmar Schenk. Berlin: Universität der Künste, 2004 (Schriften aus dem Archiv der Universität der Künste, Band 7). 118 Seiten

 

Carl Flesch und Max Rostal. Aspekte der Berliner Streichertradition, hrsg. von Dietmar Schenk und Wolfgang Rathert. Berlin: Universität der Künste, 2002 (Schriften aus dem Archiv der Universität der Künste Berlin, Band 4). 96 Seiten

 

Pianisten in Berlin. Klavierspiel und Klavierausbildung seit dem 19. Jahrhundert, hrsg. von Wolfgang Rathert und Dietmar Schenk. Berlin: Hochschule der Künste, 1999 (HdK-Archiv, Band 3). 112 Seiten

 

Paul Hindemith in Berlin. Essays und Dokumente, hrsg  von Franz Bullmann, Wolfgang Rathert und Dietmar Schenk. Berlin: Hochschule der Künste, 1997 (HdK-Archiv, Band 2). 94 Seiten