Schriften zur Archivtheorie und Archivgeschichte
INHALTE
Seit den 2000er Jahren befasste ich mich intensiv mit Fragen der Archivtheorie und der Archivgeschichte.
Den Auftakt bildete die Kleine Theorie des Archivs (2008, 2. Aufl. 2014). Mit ihr wollte ich eine archivarische Stimme in die damals aufgekommene kulturwissenschaftliche Archiv-Debatte einbringen.
Eine Problemgeschichte des Archivierens, „Aufheben, was nicht vergessen werden darf“. Archive vom alten Europa bis zur digitalen Welt, schloss sich fünf Jahre später, 2013, an. Sie trug zur Rehabilitierung der Archivgeschichte innerhalb der Archivwissenschaft bei.
Dank beider Publikationen wurde ich in den 2010er Jahren interdisziplinär zu einer Vielzahl von Vorträgen eingeladen. Die Fachgebiete, die sich interessiert zeigten, reichen von der Literaturwissenschaft bis zur Museologie und von der Geschichtswissenschaft bis zur Ethnologie. Auf der Grundlage der so entstandenen Texte erarbeitete ich den Band Archivkultur. Bausteine zu ihrer Begründung (2022, zur Rezeption: siehe hier).
Anknüpfend an die praktische Archivarbeit, geht es in allen drei Schriften um eine Apologie des „historischen Archivs“. Die Ausführungen knüpfen an die dialogische Archivarbeit an, wie sie in einem eher kleinen Archiv unerlässlich ist. Motive der Geschichtstheorie werden ebenso aufgegriffen wie Positionen der „klassischen“ Archivwissenschaft. Angesprochen sind nicht nur Fachkreise innerhalb des Archivwesens, sondern alle Menschen, die an Archiven interessiert sind.
In zwei Einzelstudien habe ich meine Auseinandersetzung mit archivkundlichen Fragen vertieft.
Ende 2007 entdeckte ich im Nachlass des Archivars und Archivwissenschaftlers Adolf Brenneke (1875–1946) Manuskripte, in denen eine Brücke von der Archivwissenschaft zur Geschichtstheorie geschlagen wird. 2018 legte ich diese Texte unter dem Titel Gestalten des Archiv in einer Edition vor (2018, Onlinefassung: siehe hier)
Im Rahmen meiner Zusammenarbeit mit der Musikwissenschaft entstand in einem DFG-Projekt (2010-2015) unter meiner Leitung der Band Archive zur Musikkultur nach 1945, eine quellenkundliche Bestandsaufnahme musikbezogener Archivalien aus der Zeit nach 1945.
Archivarische Auffassungen, die ich in den genannten Schriften vertrete, lagen auch der Archivarbeit an der Universität der Künste, nicht zuletzt bei der Aufarbeitung der historischen Bildsammlung, zugrunde.
BIBLIOGRAFISCHE ANGABEN
I Monografien
Dietmar Schenk: Archivkultur. Bausteine zu ihrer Begründung. Stuttgart: Franz Steiner, 2022. 214 Seiten
- : „Aufheben, was nicht vergessen werden darf“. Archive vom alten Europa bis zur digitalen Welt. Stuttgart: Franz Steiner, 2013. 273 Seiten
- : Kleine Theorie des Archivs. Stuttgart: Franz Steiner 2008 (1. Aufl.), 2014 (2. überarb. Aufl.). 112 Seiten
II Edition
Adolf Brenneke: Gestalten des Archivs. Nachgelassene Schriften zur Archivwissenschaft, hrsg. und mit einem Nachwort versehen von Dietmar Schenk. Hamburg: Hamburg University Press, 2018 (Veröffentlichungen des Landesarchivs Schleswig-Holstein, Band 113). 269 Seiten
Der Band ist online zugänglich.
III Quellenkunde
Archive zur Musikkultur nach 1945. Verzeichnis und Texte, hrsg. von Antje Kalcher und Dietmar Schenk. München: edition text + kritik, 2016 (Kontinuitäten und Brüche im Musikleben der Nachkriegszeit). 776 Seiten